Ein armer Fischer lebt mit seiner Frau Ilsebill in einer bescheidenen Hütte am Meer. Eines Tages fängt er einen sprechenden Butt, der sich als verwunschener Prinz entpuppt. Der Butt bittet den Fischer, ihn freizulassen, und als gutmütiger Mann tut er dies, ohne eine Gegenleistung zu verlangen.
Als der Fischer seiner Frau davon erzählt, ist sie erzürnt, dass er keine Belohnung gefordert hat. Sie drängt ihn, zurückzugehen und den Butt um eine kleine Hütte zu bitten. Der Mann geht zum Butt zurück und bittet ihn um diesen Wunsch, der ihm daraufhin erfüllt wird. Doch bald darauf verlangt Ilsebill mehr – ein Schloss, dann eine Königsburg, später eine Kaiserkrone und schließlich sogar die Macht über Sonne, Mond und Sterne. Der Fischer, der seiner Frau stets nachgibt, kehrt immer wieder zum Butt zurück und übermittelt ihre Forderungen.
Als Ilsebill sich schließlich zur Göttin erklären lassen will, verliert der Butt die Geduld. Mit einem gewaltigen Sturm werden der Fischer und seine Frau zurück in ihre ursprüngliche, armselige Hütte versetzt. Alle Wünsche, die sie erhalten hatte, sind verloren, und sie müssen von vorne beginnen.
Das Märchen zeigt eindrücklich, wie unersättlicher Ehrgeiz und Undankbarkeit ins Unglück führen können. Es thematisiert auch die Dynamik zwischen einem nachgiebigen Mann und einer fordernden Frau – ein Thema, das sich durchaus auf moderne Beziehungs- und Trennungssituationen übertragen lässt.
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Neolithic period lifestyle